Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock

Die Geschichte der Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock

Am 31. Mai 1883 hat sich in Berlin die Burschenschaft Allemannia aus den Überresten der Reformburschenschaft Longobardia gegründet. Die Berliner Burschenschaft Allemannia wurde bereits 1890 in die Deutsche Burschenschaft (damals noch Allgemeiner Deputierten-Convent) aufgenommen. 

In den Folgejahren wuchs die Burschenschaft Allemannia an und war über die Grenzen Berlins hinaus gern gesehener Gast. Besonders jedoch bei den Königsberger Alemannen. Die guten Beziehungen dieser beiden Bünde zueinander wurde mit dem ersten Freundschaftsverhältnis gekrönt. Mit Recht kann man also behaupten, dass hier der Ursprung des Schwarz-Roten-Verbandes zu finden ist. 

In den Wirren der beiden Nachkriegszeiten kam es in den 1950er Jahren zeitweise sogar zur zeitweisen Auflösung der Berliner Burschenschaft Allemannia. 

Gegen Ende der 1960er Jahre veränderte sich das politische Klima gerade in Berlin radikal, hiermit einhergehend kam es zu enormen Nachwuchsproblemen und einem immer stärkereren politischen und universitären Gegenwind gegen Burschenschaften und Studentenverbindungen an sich.  Deshalb musste die Berliner Burschenschaft Allemannia den Aktivenbetrieb einstellen. 

Obwohl mehrere Wiederbelebungsversuche scheiterten gab man den Gedanken eines Neuanfangs nie auf. 

Drei Jahre später als die Allemannia gründet sich am 2. Juni 1886 in Rostock die Burschenschaft Redaria, damals noch als Akademischer Gesangsverein mit weithin hallendem, wohlklingendem, vielstimmigem Männergesang. 

Die ersten Konzerte wurden in der örtlichen Presse als äußerst gelungen bewertet. 

Neben dem Gesang wurde 1896 auch die erste scharfe Partie gefochten. Dummerweise war das damals noch verboten und so wurde der Paukant zu drei Monaten Festungshaft verurteilt. Da es in Mecklenburg aber gar keine Festung gab, wurde ganz pragmatisch der Uni-Karzer (die Arrestzelle der Universität) zweckentfremdet. 

Die Gesellschaftliche Bedeutung wuchs und der Gesangsverein gedieh prächtig und benannte sich schließlich in Akademischer Gesangverein Redaria um. 

Im Jahr 1920 hat sich Redaria der Deutschen Burschenschaft angeschlossen. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem sich abzeichnenden Verbot von Studentenverbindungen in der Sowjetischen Besatzungszone fanden die restlichen Redaren schließlich Zuflucht in Hamburg, wo sich die Wege der Redaria und der Allemannia auch zum ersten Mal gekreuzt haben. 

 Zunächst trafen die Redaren in Hamburg aber auf die Alte Straßburger Burschenschaft Alemannia, die bereits Mitglied des Schwarz-Roten-Verbands waren. Im Jahr 1959 kam es zur Fusion Alte Straßburger Burschenschaft Alemannia und Rostocker Burschenschaft Redaria zu Hamburg. 

Den Graveur des Hausschilds dürfte dieser sperrige Name gefreut haben. 

Bis in die späten 1980er hinein gelang es sogar wieder eine kleine Aktivitas aufzubauen. Der Redaren-Teil hielt jedoch immer daran fest, irgendwann wieder nach Rostock zurückzukehren. Nach dem Fall der innerdeutschen Mauer wurde deshalb auch über die weitere Zukunft heiß diskutiert. 

Im Jahr 1992 wurde die Burschenschaft Redaria in Rostock dann ganz klein mit nur 16 Alten Herren ohne Aktivitas neu gegründet. 

 Seit der Neugründung in Rostock hat der Schwarz-Rote-Verband entscheidenden Anteil an der Zukunft der Burschenschaft Redaria. Mit der Erinnerung der gemeinsamen Zeit im Schwarz-Roten-Verband im Hinterkopf fusionierte die Berliner Allemannen mit den Rostocker Redaren am 21. Mai 1993 zur Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock. Schon ein Jahr später konnte unser Haus in Rostock gekauft werden, das seitdem den Mittelpunkt unserer fusionierten Burschenschaft bildet.